Lange Zeit sah es danach aus, als müsste der 4. Saisonlauf der beliebten RCN GLP-Serie abgesagt werden. Am Morgen des 12. Juli 2014 lag dichter Nebel über dem Startbereich des Nürburgrings – selbst die namensgebende Burgruine war in den feuchten Dunstschwaden nicht auszumachen. Erst nach einer Stunde des Wartens verbesserten sich die Bedingungen geringfügig und Rennleiterin Edith Völl konnte die ungeduldig wartenden Teilnehmer auf die traditionelle Nordschleife der Eifelrennstrecke schicken. Aus Gründen der Sicherheit galt aber für den ersten Umlauf (Einführungsrunde) ein absolutes Überholverbot für die 154 teilnehmenden Teams. Diese Maßnahme erwies sich im Nachhinein als goldrichtig und sensibilisierte die Fahrer offensichtlich für die Gefahren auf der Rennstrecke unter diesen besonderen Wetterbedingungen. Gänzlich ohne nennenswerte Unfälle und auch ohne Leitplankenschäden konnte die Veranstaltung durchgeführt werden. „Ich bin sehr zufrieden mit unseren Fahrern,“ freute sich Edith Völl bei der Siegerehrung. „Auch die Offiziellen in den Intervention-Cars bestätigten das absolut vorbildliche Verhalten der Teilnehmer unter diesen schwierigen Umständen.“ Wegen der Startverzögerung musste die letzte Bestätigungsrunde neutralisiert und die GLP vorzeitig abgebrochen werden.
Zum sportlichen Geschehen. Holger Träger und Alexander Keller (beide Bochum) scheinen in dieser Saison unschlagbar. Auch der vierte Lauf war wieder eine sichere Beute für das „GLP Dreamteam“. Souverän und mit nur 1,2 Fehlerpunkten (0,1 – 0,2 – 0,2 – 0,2 – 0,5) siegten die Golf-Piloten erneut und legten damit frühzeitig den Grundstein für eine erfolgreiche Titelverteidigung. 3,0 Punkte (0,6 -1,3 – 0,3 – 0,7 – 0,1) reichten Stefan Kunze (Herdecke) und Christan Vidal (Herscheid) für den zweiten Platz.
An der Spitze zurück meldeten sich Susanne und Stefan Kusch (Citroen AX), die für den MSC Wahlscheid an den Start gingen. Dem Windecker Ehepaar gelang im letzten gewerteten Umlauf zwar eine der begehrten „Nuller-Runden“, aber ein Patzer in Lap 2 hatte vorher schon eine bessere Platzierung unmöglich gemacht. „Wir hatten vor der Ziellinie einfach zu viel Verkehr. Da kann man niemand einen Vorwurf machen – wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort.“ Trotzdem waren Kusch/Kusch mit 3,5 Punkten (0,5 – 0,1 – 2,0 – 0,9 – 0,0) und dem 3. Podestplatz sehr zufrieden.
Platz vier und fünf gingen an den AC Eschweiler. Inge Göbbels und Dieter Grunenberg (Eschweiler) setzten mit ihrem Golf II bereits in der ersten Bestätigungsrunde eine Top-Marke: auf die tausendstel Sekunde wiederholten sie ihre Zeit aus der Setzrunde = Null Fehlerpunkte. Am Ende reichten 4,0 Punkte (0,0 – 1,9 – 1,5 – 0,4 – 0,2) für P4. Punktgleich, aber wegen des Reglements auf dem 5. Platz, wurden Tina Stange und René Göbbels (Eschweiler) im Ziel gewertet. Mit ihrem liebevoll präparierten Golf 1 GTI schafften sie 0,7 – 1,9 – 0,5 – 0,6 und 0,3 Punkte.
Wertvolle Punkte für die Mannschaft des MSC Wahlscheid sammelten auch Klaus-Dieter und Holger Ueberschar aus Lohmar. Mit 4,3 Punkten (0,9 – 0,4 – 0,3 – 1,3 – 1,4) sicherte sich das Vater/Sohn-Duo im BMW 318 iS den sechsten Platz.
Die Mannschaftswertung gewann erneut das „Golfsrudel“ (Träger/Keller, Grunenberg/Göbbels, Göbbels/Stange, Natschke/Natschke und Vosen/Vosen) mit 29,26 Punkten. Mit 28,71 Punkten wurde der MSC Wahlscheid (Kusch/Kusch, Ueberschar/Ueberschar, Derscheid/Derscheid und Weynand/Weynand) auf Platz zwei gewertet.
Bei den Rookies verhält es sich zu Zeit ähnlich wie in der Gesamtwertung: Träger/Keller gewinnen die ersten vier GLP Läufe und die Shooting-Stars Michael Jeske (Weimar/Lahn) und Frank Neusel (Ebsdorfergrund) waren bisher vier Mal in der Rookie-Wertung erfolgreich. Kündigt sich da ein doppelter Durchmarsch an? Gleich in der ersten Bestätigungsrunde sammelten Jeske/Neusel 3,9 Fehlerpunkte, schafften dann eine 1,3er und eine 1,5er Runde, steigerten sich weiter auf einen „Nuller“ und bekamen im letzten Umlauf 1,4 Punkte angeschrieben. Mit 8,1 Punkten hatten sie sich ihren 4. Rookie-Sieg in Folge redlich verdient.
Trotz widriger Umstände konnten Veranstalter, Teilnehmer und Zuschauer auf eine gelungene Top-Veranstaltung zurückblicken. Ende gut – alles gut.