Mit den umfangreichen Erfahrungen aus dem ersten Pandemiejahr geht die RCN Organisation gut vorbereitet in die zweite Covid19-Saison. Das bewährte und erfolgreiche Corona-Konzept wurde für 2021 den Gegebenheiten angepasst. So sind in diesem Jahr nur noch medizinische Masken (KN95/N95, FFP2 oder OP-Masken) erlaubt. Zuschauer an der Strecke sind nicht zugelassen und die Anzahl der Personen im Fahrerlager und in der Boxengasse wurde weiter eingeschränkt. Nur so ist es möglich auch weiterhin die beliebte Motorsportserie anzubieten.
Nur wenige Tage vor dem ersten GLP Lauf der Saison 2021, dem „Erftquellenpreis“ der SFG Schönau im ADAC, hatte es rund um die Nürburg noch heftig geschneit. Doch einen Tag vor dem Start klarte es auf, die Sonne setzte sich durch und der Schnee war schnell Schnee von gestern.
Am Veranstaltungstag, pünktlich um 08:00 Uhr morgens schickte Fahrtleiter Hans-Werner Hilger die 114 Teams auf die Strecke. Immer wieder einsetzender Nieselregen machte den Fahrern das Leben schwer – die Eifelrennstrecke präsentierte sich mit all ihren Tücken. In der ersten Bestätigungsrunde kamen Stefan Kleine-Puppendahl (Marl) und Detlef Kleine-Buckstegge (Heiden) damit am besten zu recht. Sie schafften mit dem Renault Clio die erste Nuller-Runde der Saison und sicherten sich damit die zwischenzeitliche Führung. Ihnen folgten mit jeweils 0,2 Fehlerpunkten Bernd und Dennis Schmitz (Euskirchen) von der veranstaltenden SFG Schönau im Dacia Logan sowie Max und Timo Junker aus Coburg im BMW E21. 0,3 Fehlerpunkte hatten zu diesem Zeitpunkt Karin und Winfried Schlüter (Horstmar) in ihrem roten Mini JCW sowie Sarah I. Rotterdam und Carsten R. Sieg (Düsseldorf) mit ihrem Audi A1. Ein gute Ausgangslage für eine spannende GLP.
Leider konnten Kleine-Puppendahl/Kleine-Bucksteege ihre gute Position nicht bis zur Tankpause halten. Sie wurden von Oliver und Udo von Fragstein abgelöst, die nun mit 1,1 Fehlerpunkten führten. Nur knapp dahinter Schmitz/Schmitz mit 1,2 Zählern sowie Jennifer und Steven Ostrowski (Essen/Mercedes 190) mit 1,8 Punkten. Eine „Null“ in der zweiten Wertungsrunde gab Marco und Tobias Offermann (Monschau) sichtlich Auftrieb. Die Zeitnahme hatte die beiden Porsche Cayman Fahrer nun mit 2,1 Fehlerpunkten auf dem Schirm.
Zu diesem Zeitpunkt schon etwas abgeschlagen waren Markus und Christoph Spiller aus Heusweiler mit ihrem Polo (3,7 Pkte.) sowie Sandra Meier und Michael Dedekind (Landshut) im BMW M3 und Schlüter/Schlüter mit jeweils 3,8 Punkten.
In der Halbzeitpause sah man zahlreiche Fahrer heckangetriebener Fahrzeuge mit ernsten Gesichtern. „Schon in der ersten Runde ist mir das Heck weggegangen,“ berichtete Markus Grün, „Zum Glück konnte ich unseren BMW aber noch abfangen.“ Ähnliches berichtete Harald Ezaru: „Die zweite Wertungsrunde haben wir leider versemmelt. Es war richtig rutschig auf der Strecke.“
Aber abgerechnet wird bekanntlich erst zum Schluss. Nach der Zieldurchfahrt fanden sich die für den MSC Wahlscheid im ADAC startenden Andrea und Rolf Derscheid (Much) mit 11,1 Punkten (3,6/1,8/1,1/0,8/1,7/2,1) auf Platz 10 der Ergebnisliste. Wenn der Slogan nicht schon vergeben wäre, könnte man sagen: ihr Opel Corsa A läuft und läuft und…
Ebenfalls ein gutes Ergebnis noch in den Top-10 erfuhren Sandra Meier und Michael Dedekind. Ihnen reichten 9,5 Punkte (0,6/1,9/1,3/2,0/2,4/1,3) für P9.
Äußerst knapp war die Entscheidung bei den Plätzen 7 und 8. Beide Teams hatten nach sechs Wertungsrunden in der Addition die identische Punktzahl. Nach den GLP-Regeln ist in diesem Fall das Ergebnis der ersten Wertungsrunde ausschlaggebend. Daher mussten sich Markus und Christoph Spiller (9,0 Punkte = 2,4/1,2/0,1/1,1/2,1/2,1) mit dem 8. Platz zufriedengeben, während Harald und Harald sen. Ezaru (Pforzheim) mit ihrem BMW 330 ci mit ebenfalls 9,0 Punkten (1,3/3,8/0,3/0,1/0,7/2,8) auf P7 gewertet wurden.
Mit einer Nuller-Runde in der fünften Wertungsrunde und insgesamt 7,5 Zählern (1,3/1,0/2,1/1,1/0,0/2,0) belegten Gordon Völksen (Barsinghausen) und Mario Bremer (Wiesbaden), die Achtplatzierten in der Gesamtwertung des Vorjahres, diesmal den guten 6. Platz in der Tageswertung.
Tina und Renè Göbbels aus Eschweiler auf P5. Nichts Besonderes? Doch, denn diesmal pilotierte Tina Göbbels erstmals bei einer GLP den liebevoll vorbereiteten Golf 1 GTI, während Renè auf dem heißem Stuhl Platz nahm. Das Ergebnis der „Emanzipation“ kann sich sehen lassen: Nur 7,0 Fehlerpunkte (2,1/0,5/3,2/9,1/1,0/0,1) – ein guter Einstand.
Nach ihrer Auszeit meldeten sich Jennifer und Steven Ostrowski aus Essen eindrucksvoll zurück. Nachdem sie ihren schon „historischen“ Mercedes Benz
190 bei der RCN Prüf- und Einstellfahrt ausgiebig getestet hatten, zeigten sie nun, dass sie nichts verlernt hatten: P4 mit 6,8 Punkten (1,1/0,5/0,2/1,4/0,1/3,5).
Auch bei den Podestplätzen ging es äußerst knapp zu. Nur 0,1 Fehlerpunkte lagen letztendlich zwischen dem 1. und dem 3. Platz. Mit 6,2 Punkten (0,2/0,5/0,5/2,4/0,2/2,4) belegten Bernd und Dennis Schmitz den verdienten dritten Platz. Für die Entscheidung zwischen dem ersten und dem zweiten Platz musste wieder das Ergebnis aus der ersten Wertungsrunde herangezogen werden. Für Markus und Dieter Grün bedeutete dies den 2. Platz mit 6,1 Punkten (0,9/0,1/3,7/1,1/0,1/0,2). Das für die Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC startende Vater/Sohn Team strahlte: „Der Tag fing bescheiden an. Wir hatten uns mit unserem BMW beim Abladen im Matsch festgefahren. Zum Glück waren jede Menge helfende Hände in der Nähe und wir waren recht schnell wieder frei. Wenn dann so ein Ergebnis dabei rumkommt, können wir uns gerne immer festfahren. Wir sind überglücklich mit P2, vor allem bei den Bedingungen.“
Den Tagessieg aber sicherten sich, mit ebenfalls 6,1 Punkten (0,3/2,5/1,0/1,4/9,1/0,8), Karin und Winfried Schlüter. Das Paar, das seit 2017 gemeinsam in der GLP startet, wollte den besonderen Erfolg am Abend mit einer guten Flasche Wein feiern: „Trotz der schwierigen Bedingungen hat für uns heute alles perfekt gepasst. Der erste Gesamtsieg ist schon etwas Besonderes. Und dass es für die Mannschaft dann auch noch für P1 reichte, hat den Tag perfekt gemacht.“
Übrigens für jedes Team auf den ersten vier Plätzen war es das bisher jeweils beste Ergebnis ihrer GLP Karriere. Und was war mit Oliver und Udo von Fragstein? Das Gesamtsiegerteam der letzten drei Jahre, seit langer Zeit mal wieder mit dem Ford Escort unterwegs, hatte nach einem guten Start einfach Pech gehabt. 45,4 Fehlerpunkte (0,4/0,3/0,4/1,9/29,9/12,5) ergaben einen ungewohnten 38. Platz. Udo von Fragstein: „Weder der Escort, noch die Uhr waren schuld am ungewöhnlichen Abschneiden. Uns ist ein Fehler bei der Zeitmessung unterlaufen. Vielleicht waren wir nach der Winterpause noch nicht ganz wach. Herzlichen Glückwunsch besonders an das Siegerteam Schlüter.“
In der Rookiewertung siegten Luis Talavera (Polch) und Marco Kerschnitzki (Ochtendung) im BMW 118 mit 35,0 Fehlerpunkten (8,9/12,1/0,8/6,5/3,9/2,8) vor Gabriel und Joshua Keßler aus Montabaur im BMW 318 IS mit 44,6 Fehlerpunkten (6,5/12,5/9,3/3,7/5,4/7,2). Die Rookie-Sieger belegten in der Gesamtwertung den 31. Platz, die Zweitplatzierten den 37. Platz.
Mit 28,51 Punkten sicherte sich das Team „Null Runde“ (Schlüter/Schlüter, Ezaru/Ezaru und Dedekind/Meier) die Mannschaftswertung. Der zweite Platz ging mit 26,75 Punkten an das „Team Inkognito“ (Völksen/Bremer, Kleine-Puppendahl/Kleine-Buckstegge, Steinbrück-Weiß/Weiß und Hoppius/Bettenbühl) noch vor der Mannschaft des MSC Wahlscheid im ADAC (Göbbels/Göbbels, Derscheid/Derscheid, Lachmayer/Lachmayer, Scholl/Scholl und Vosen/Vosen) mit 23,24 Punkten.