Vor dem Finallauf der diesjährigen RCN GLP Meisterschaft konnten sich noch drei Teams Hoffnungen auf den Titel machen. Als Favoriten galten Harald und Harald Ezaru Senior aus Bad Wildbad. Die Titelgewinner des Vorjahres hatten mit ihrem BMW 330 ci im Laufe der Saison 40,66 Wertungspunkte gesammelt – Streichresultat schon berücksichtigt. Dagegen zeigte die Liste für Michael Dedekind und Sandra Meier aus Landshut (BMW E46 M3) 37,40 Punkte und auch Andreas und Mia Lux aus Langenberg (Mini Cooper) hatten mit 36,72 Punkten noch eine, wenn auch nur theoretische Chance. Während Ezaru/Ezaru sich in der Tageswertung „nur“ vor der Konkurrenz platzieren musste, hätten die beiden „Verfolger“ zusätzlich noch einen entsprechenden Punkteabstand zu den Vorjahressiegern herausfahren müssen.
Die endgütige Endscheidung um den GLP Titel 2025 sollte also erst im Finallauf am 25. Oktober, der „Klingentrophy“ des ASC Benzinfüchse Solingen im ADAC, fallen. Es galt 33 Runden, darunter sieben Bestätigungsblöcke a drei Runden, auf der 5,148 km langen Nürburgring GP-Strecke zu bestreiten. In Gegensatz zur „normalen“ Gleichmäßigkeitsprüfung mit nur 12 Runden auf der Nürburgring Nordschleife war dies für einige Teams eine wahre Sisyphusarbeit. 57 Teams traten zum Finale an.
Die Klasse der Rookies war wieder verhältnismäßig stark vertreten. Von 20 gestarteten Teams erreichten 19 das Ziel in Wertung. Den dritten Platz belegten Martin Sandor (Heidenheim) und Jochen Frey (Heuchlingen) im BMW 328 und 2,4 Fehlerpunkten. In der Gesamtwertung (mit 1/100 Wertung) lagen sie mit 26,9 Punkten (3,8/3,0/1,4/1,2/8,7/7,1/1,7) auf P16. Marc Rechenberg und Michael Schoeller (beide aus Pomster, Suzuki Swift) platzierten sich mit 2,0 Punkten auf dem zweiten Platz. Mit 24,1 Punkten (2,6/1,5/2,7/2,2/0,7/11,7/2,7) belegten sie den 15. Platz in der Gesamtwertung. Den Sieg in der Nachwuchsklasse sicherten sich bereits zum dritten Mal in dieser Saison Henning Reistenbach (Siegburg) und Adrien Rostaing-Capaillan (Schifflange LUX) mit 0,6 Fehlerpunkten. Mit ihrem BMW E46 und 9,6 Fehlerpunkten (1,0/0,5/1,6/0,9/1,2/3,5/0,9) belegten sie in der Tages-Gesamtwertung den guten siebten Platz.
Auch innerhalb der Advanced Klasse wurde wieder in 1/10 Sekunden gewertet. Um die Ergebnisse aber für die Gesamtwertung fair vergleichen zu können, wurde auch für diese Gruppe eine Ergebnisliste auf der Berechnungsgrundlage 1/100 Sekunden erstellt. Die für den AC Oberhausen im ADAC startenden Marc und Gilles Beckord (Xanten, Mini JCW) wurden im Ziel mit 0,9 Fehlerpunkten punktgleich mit dem Team des DAMC 05 im ADAC, Simon Quack (Mönchengladbach) und Daniel Koch (Meuspath) gewertet. Für diesen Fall von Punktegleichheit sieht das Reglement vor, dass das Team mit der geringeren Strafpunktzahl in der ersten Bestätigung vor dem anderen Team platziert ist. P3 ging daher an Beckord/Beckord, während Quack/Koch auf dem zweiten Platz gewertet wurden. In der Gesamtwertung die Xantener auf mit 11,9 Punkten (2,7/1,8/5,5/1,4/0,1/0,2/0,2) auf dem neunten Platz und das Team des DAMC 05 mit 11,5 Punkten (1,1/0,0/0,7/4,2/4,3/0,4/0,8) auf P8. Den Sieg in der Advanced Klasse sicherten sich mit lediglich 0,1 Strafpunkten Sebastian Gödderz und Jessica Suitter (beide Winkelhaid, Renault Clio). Mit diesem erneuten Erfolg haben sie ihren Vorsprung noch weiter ausbauen können und gehen damit als erste „Advanced-Jahressieger“ in die GLP Geschichte ein. In der Tages-Gesamtwertung belegten Gödderz/Suitter mit 4,3 Zählern (1,3/0,8/0,7/0,1/0,9/0,0/0,5) den fünften Platz.
Groß war die Spannung in der Experts-Klasse. Das als Favorit gehandelte Team Harald und Harald Ezaru Senior, war bekannt dafür, dass es zur GP-Strecke ein eher gespaltenes Verhältnis hat. Im letzten Jahr hatten die beiden, da sie vorher schon als Jahressieger feststanden, den Finallauf kurzer Hand ausgelassen. In diesem Jahr liefen sie im Ziel mit 12,0 Fehlerpunkten (2,4/0,4/0,1/1,1/2,2/1,1/4,7) auf dem sechsten Platz ein. Damit war klar, dass in der nächsten Saison ein anderes Team die Startnummer „1“ auf dem Auto haben würde. Aber Harald Ezaru trug es mit Fassung und sportlicher Fairness: „Die GLP-Strecke liegt uns absolut nicht, aber Sandra und Michael haben den Erfolg mehr als verdient! Wir freuen uns mit ihnen.“
Der dritte Platz bei den „Experten“ ging diesmal an ein Team, das im ersten Jahr zusammen bei der GLP fährt und schon einen Tagessieg (beim 6. Lauf) vorweisen kann: Andreas und Mira Lux aus Langenberg. Mit ihrem Mini Cooper sammelten Vater und Tochter Lux beim Finallauf lediglich 2,1 Punkte (0,1/0,0/0,2/1,0/0,4/0,3/0,1) – wieder ein starkes Ergebnis.





Hochmotiviert war Steven Ostrowski (Essen) mit dem AMG Mercedes zum Nürburgring gereist, hatte er doch hier, beim Tourenwagen Revival vor einer Woche, nicht nur einen Klassensieg, sondern auch noch die Gesamtwertung gewonnen. Auch diesmal lieferte er, nun zusammen mit seinem Sohn Niklas, wieder eine Top Leistung: P2 mit 2,0 Punkten (0,6/0,4/0,0/0,1/0,4/0,2/0,3). Wenn man bedenkt, dass auch diese beiden ihre erste Saison zusammen bestreiten…
Die Kalkulation von Jürgen Seidel auch Jugendliche ab 16 Jahren an den GLP-Läufen teilnehmen zu lassen scheint aufzugehen. Der Nachwuchs ist nicht nur hoch motiviert, er ist auch sehr erfolgreich. Beobachter sehen hier ein enormes Potential für die Zukunft.
Hoch motiviert war auch noch ein anderes Team, das aber bereits seit 2017 gemeinsam und mit steigendem Erfolg Gleichmäßigkeitsprüfungen bestreitet. Michael Dedekind und Sandra Meier aus Landshut sahen vor dem Finale noch eine kleine Chance GLP Meister zu werden. Und sie nutzten ihre Chance. „Wir waren vor dem Start so nervös,“ erzählte Sandra vor der Siegerehrung. „Umso mehr haben wir uns nach der Zieldurchfahrt gefreut.“ Mit 1,8 Punkten (0,2/0,3/0,2/0,7/0,0/0,1/0,3) gelang ihnen nach dem Tagessieg beim Bergischen Schmied (4. GLP-Lauf) nun der zweite Sieg in dieser Saison. Damit ist ihnen der Meistertitel 2025 sicher und sie werden in der kommenden Saison mit der Startnummer „1“ an den Start gehen. Wer die beiden kennt, kann sich gut vorstellen, wie sie es bei der GLP Jahres-Siegerehrung am 15.11.2025 krachen lassen. Sie haben es sich verdient!
Das letzte Wort gehört wieder dem engagierten Fahrtleiter Jürgen Seidel: “Ich bin hocherfreut, dass auch diese GLP-Veranstaltung unfallfrei abgelaufen ist.“


















