An der Tabellenspitze der RCN GLP-Gleichmäßigkeitsprüfungen tut sich etwas. Nachdem die beliebte Breitensportserie jahrelang vom GLP-Dreamteam Holger Träger und Alexander Keller (beide Bochum) dominiert wurde, siegten bei den bisherigen vier Läufen der aktuellen Saison schon drei verschiedene Teams. Bei den ersten beiden Veranstaltungen waren die Gesamtsieger von 2015, Stefan Kunze (Herdecke) und Christian Vidal (Herscheid), erfolgreich, dann siegten Träger/Keller und den aktuellen Lauf konnte das Vater/Sohn-Team Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen), für sich entscheiden. Diese Vielfalt bereichert die Serie nachhaltig.
Nur wenige Stunden nach der feierlichen Eröffnung der olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro warteten 117 Fahrerteams auf den Start zum vierten Lauf der RCN GLP-Gleichmäßigkeitsprüfungen, dem Erftquellenpreis der SFG Schönau im ADAC. Bevor die Teilnehmer auf die Nordschleife des Nürburgring geschickt wurden, erläuterte Rennleiterin Edith Völl bei der Fahrerbesprechung noch einmal die Aufgabenstellung, wies auf die Gefahren hin und appellierte an die Fairness der Motorsportler. Dann konnte der Start, bei strahlender Morgensonne, freigegeben werden.
Schon die erste Wertungsrunde endete mit einer Überraschung. Der Dritte der Rookiewertung 2015, Günther Boris aus Köln beendete die erste Wertung, zusammen mit Christopher Kraus (Much) im VW Scirocco, mit lediglich 0,1 Strafpunkten. Ihnen folgte, nicht weniger überraschend, mit 0,2 Punkten das Vater/Sohn-Team Michael und Yannik Lachmayer aus Hürth (BMW325i). Auf P3 dann Oliver und Udo von Fragstein mit 0,3 Punkten im markanten blauweißen Ford Escort. Die Favoriten Träger/Keller (VW Golf) und Kunze/Vidal (BMW M3) hatten zu diesem Zeitpunkt schon 0,7 bzw. 0,8 Strafpunkte auf dem Kerbholz. Aber die Veranstaltung ging bekanntlich über zwölf Runden.
Zur Tankpause bzw. zur Halbzeit zeigte die Zeitentabelle dann folgendes Bild: Kraus/Günther hatten sich in der zweiten Wertungsrunde 4,1 Strafpunkte eingefangen und waren damit weit zurück gefallen. Das Lachmayer-Duo lag mit 2,3 Punkten auf P4 hinter Kunze/Vidal (1,5 Punkte). Es folgten punktgleich mit 1,3 Zählern, Träger/Keller sowie Sybille und Peter Schüler (Losheim am See) im Porsche 911. An der Spitze aber lagen, nach einer Null-Fehler-Runde im dritten Umlauf, Oliver und Udo von Fragstein mit 0,5 Punkten.
In der zweiten Hälfte wurde es dann richtig spannend. Am Ende erreichten Susanne und Stefan Kusch (Windeck) mit ihrem Citroen AX und 3,9 Punkten (0,8/1,3/0,5/0,5/0,3/0,5) den fünften Platz und legten damit den Grundstein für den Mannschaftserfolg des MSC Wahlscheid. Punktgleich (0,8/1,1/0,5/1,1/0,4/0,0), aber auf Grund des Reglements auf P4, folgten die für das Team GVA Verkehrssicherung startenden David Lepold (Grafschaft) und Dominik Schäfer (Köngernheim) im BMW E36. Mit gleich zwei Null-Runden kamen die amtierenden Meister Stefan Kunze und Christian Vidal auf insgesamt 3,3 Zähler (0,8/0,5/0,2/0,0/1,8/0,0) und belegten damit den dritten Platz. „In einer Runde hatten wir einen Kollegen in der Zielkurve direkt innen neben uns,“ erklärte Stefan Kunze später. „Dadurch konnte ich meine angedachte Linie nicht fahren und sammelte Strafpunkte. Das soll kein Vorwurf sein, nur eine Erklärung.“
2,2 Punkte (0,7/0,2/0,4/0,3/0,6/0,0) reichten den Gewinnern des letzten GLP-Laufes, Holger Träger und Alexander Keller diesmal für den zweiten Platz. Als faire Motorsportler waren sie einer der Ersten, die den Siegern gratulierten. Und die hießen diesmal Oliver und Udo von Fragstein. Das Siegerteam des letzten Saisonlaufes 2015 hatte auch diesmal wieder alles richtig gemacht. Mit nur 0,9 Strafpunkten (0,3/0,2/0,0/0,3/0,1/0,0) gewannen sie erneut souverän und verdient. „Supergenial,“ jubelte Oliver von Fragstein nach der Veranstaltung. „Diesmal hat wieder alles gepasst.“ Bemerkenswert – Die ersten Vier schafften allesamt die letzte Wertungsrunde ohne Fehlerpunkte!
Bei den Rookies musste der bisher Führende in der Jahreswertung, Michael Koriath aus Wipperfürth, ein erstes Streichresultat hinnehmen. Er wurde, zusammen mit Stefanie Abts, nur Zweiundzwanzigster. Die Sonderwertung sicherten sich Gordon Völksen (Bad Homburg) und Mario Bremer (Wiesbaden) im VW Golf III mit 11,4 Strafpunkten (2,6/1,7/3,5/2,0/1,4/0,0) denkbar knapp vor Mathias Krauza und Olesja Glosmann (beide Duisburg) im Mazda 3BL mit 11,5 Punkten (1,2/3,4/3,5/1,1/0,3/2,0) auf P2.
Nach langer Zeit gewann der MSC Wahlscheid (Kusch/Kusch, Ueberschar/Ueberschar, Derscheid/Derscheid, Böhm/Kaltenbach und Theis/Müller) wieder souverän die Mannschaftswertung mit 28,03 Punkten vor dem „Golfsrudel“ (Träger/Keller, Göbbels/Stange, Vosen/Vosen, Natschke/Hackenberg und Koriath/Abts) mit 26,07 Punkten.
Bei der Siegerehrung bedankte sich die Rennleiterin Edith Völl bei den Teilnehmern für ihr vorbildliches Verhalten. Es gab weder nennenswerte Unfälle mit Personenschaden, noch irgendwelche Leitplankenschäden zu beklagen. Und auch die Teilnehmer lobten die Veranstaltung in den höchsten Tönen.