125 Fahrzeuge zuzüglich vier E-Cars gingen zum 3. Lauf der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfung an den Start. Dabei hätten es noch mehr sein können – 8 Teams (und zwei GLP Fotografen) mussten gesundheitsbedingt kurzfristig absagen. Diejenigen, die Fahrtleiter Jürgen Seidel bei der obligatorischen Fahrerbesprechung begrüßte, durften sich auf eine Veranstaltung unter optimalen Bedingungen freuen: Eine gut präparierte Nürburgring Nordschleife und herrliches Sommerwetter erwarteten sie.
Vor dem Start stand ein besonderes Fahrzeug im Mittelpunkt des Interesses: Ein Opel Corsa-e aus dem ADAC Opel e-Rallye Cup. Das Elekto-Fahrzeug, das kurz vorher noch bei der ADAC Rallye Stemweder Berg am Start war, sollte im Rahmen der RCN Green Challenge seine Rundstrecken-Premiere haben und damit den Ingenieuren zusätzliche Erkenntnisse bringen. Pilotiert wurde der Corsa von AvD Sportpräsident Volker Strycek, der maßgeblich in die Entwicklung des Rallye-Fahrzeugs involviert ist und über eine enorme Nordschleifenerfahrung verfügt. Den Platz auf dem heißen Stuhl nahm Walter Hornung ein. Der langjährige Rennleiter des ADAC 24h Rennens ist ADAC Referent für innovativen Motorsport und damit für den Testeinsatz geradezu prädestiniert.
Zu Beginn der Veranstaltung domminierten die Vorjahresgesamtsieger Harald und Harald senior Ezaru (Pforzheim) im BMW 330 ci. Mit zwei absolut fehlerfreien Nuller-Runden und einem dritten Umlauf, der sich mit 0,2 Fehlernpunkten auch noch sehen lassen konnte, setzten sie sich an die Spitze der Zeitentabelle.
Nur äußerst knapp dahinter platzierte sich bereits zur Halbzeit ein weiteres Vater/Sohn-Team, Oliver und Udo von Fragstein. Nur 0,1, 0,2 und noch einmal 0,1 Fehlerpunkte hatten die beiden Ford Puma Piloten aus Leichlingen bzw. Leverkusen zu diesem Zeitpunkt „auf dem Kerbholz“.
Auch der GLP Gesamtsieger von 2015 und 2016, Stefan Kunze (Herdecke), war mal wieder am Start. Zusammen mit Uwe Knickmeier aus Bochum, wollte er beweisen, dass er seinen BMW M3 E30 und die Nürburgring Nordschleife immer noch beherrscht. Nach drei Bestätigungsrunden lagen Kunze/Knickmeier punktgleich mit den Landshutern Sandra Meier und Micheal Dedekind, die ebenfalls mit einen M3, allerdings aus der E46-Baureihe, unterwegs waren, mit 1,9 Punkten auf P3.
Im Ziel hatten sich übrigens sieben Fahrzeuge aus dem Hause BMW in den Top 10 platziert. So auch Natascha Sonnen und Kai Pütz aus Trierweiler, die mit ihrem BMW E36 und 10,9 Fehlerpunkten (2,6/2,1/0,8/0,0 (!)/2,6/2,8) nicht nur den 10. Platz in der Tageswertung belegten, sondern schon zum zweiten Mal in dieser Saison bei der Siegerehrung auch die Auszeichnung für das beste Rookieteam entgegennehmen durften.
Wieder ein gutes Ergebnis für Karin und Winfried Schlüter aus Horstmar. Aber ohne die 6,0 Fehlerpunkte in der zweiten Bestätigungsrunde wäre es ein Superergebnis geworden. Mit insgesamt 10,4 Punkten (0,7/6,0/1,3/0,1/1,1/1,2) schafften sie mit ihrem roten Mini JCW noch den neunten Platz.
Axel Theiling aus Karlsfeld war diesmal zusammen mit Mathias Bär (Dasing) am Start. Nach dem 30. Platz im letzten GLP Lauf, reichten diesmal 10,3 Punkte (0,7/2,7/5,6/0,0/1,1/0,2) um sich mit dem BMW 325 iE äußerst knapp vor Schlüter/Schlüter auf dem achten Platz zu platzieren.
Michael und Lukas Striebich (Bonn/Frankfurt) konnten ihren Erfolg vom letzten Lauf (P5) nicht so ganz wiederholen. Zwar fuhren sie mit ihrem BMW 325 iE erneut eine Nullerrunde, aber die 5,0 Fehlerpunkte aus der ersten Bestätigung verhinderten eine noch bessere Platzierung. Mit 9,4 Punkten (5,0/0,5/2,4,0,0/0,1/1,4) lagen sie im Ziel auf dem siebten Platz.
Erheblich verbessern konnten sich Stefan Hummelt aus Groß-Zimmern und Frank Mayer aus Bonn. Nach einem 25. Platz im letzten Lauf, schafften sie diesmal im BMW 320 Ci eine lupenreine Nullerrunde und wurden in der Addition mit 8,3 Punkten (2,8/0,0/0,4/1,7/0,8/2,6) und dem daraus resultierenden sechsten Platz belohnt.
Der fünfte Platz ging an Gordon Völksen (Barsinghausen) und Mario Bremer (Wiesbaden), die für den ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V.) an den Start gingen. Mit ihrem Golf III fuhren sie 6,8 Zähler (1,3/0,9/0,4/1,4/1,0/1,8) ein.
Ihre Punktzahl aus dem letzten Lauf fast halbieren konnten Sandra Meier und Michael Dedekind (beide Landshut) im bildschönen BMW M3 E46. Gute 6,3 Punkte (0,8/0,6/0,4/2,5/0,4/1,6) und damit P4 waren diesmal eine gute Ausbeute.
Stefan is back! Assistiert von Uwe Knickmeier präsentierte Stefan Kunze ein (fast) perfektes Comeback. Für eine Nullerrunde hat es noch nicht gereicht, aber zwei Bestätigungsrunden mit jeweils 0,1 Fehlerpunkten zeigen deutlich, dass er das GLP-fahren noch nicht verlernt hat. Kumulierte 2,8 Punkte (0,3/1,1/0,4/0,1/0,8/0,1) im Ziel und P3 sprechen für sich.
Knapp davor landete das Vater/Sohn-Team Ezaru auf dem zweiten Platz. Nach einem imposanten Start mit gleich zwei Nullern in den ersten beiden Bestätigungsrunden, lief es in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so rund für die beiden Pforzheimer. Nach der Zieldurchfahrt druckte die Zeitnahme 2,7 Punkte (0,0/0,0/0,2/1,1/0,4/1,0) für das BMW Team aus – ein starkes Ergebnis.
Über allem stand ein weiteres Vater/Sohn-Team: Ganz ohne Nullerrunde schafften Oliver und Udo von Fragstein erneut den Tagessieg. Bei ihnen war die Kontinuität ausschlaggebend. Mit nur 1,8 Fehlerpunkten (0,1/0,2/0,1/0,3/0,3/0,8) sicherten sie sich souverän die RCN GLP Rhein-Sieg.
Die Rookiewertung ging, wie schon erwähnt, an Natascha Sonnen und Kai Pütz. Ihnen folgten auf P2 Silke und Udo Jacobs aus Königswinter (Lotus Elise 111 S2) mit 19,5 Punkten (8,3/2,7/2,4/1,6/1,1/3,4) vor Max Eyck und Felix Schmidt (Berlin/Teltow) im Lexus RC-F und 24,8 Punkten (5,0/0,7/5,5/5,1/0,5/8,0).
Das Team „Null Runde“ gewann mit 28,80 Punkten die Mannschaftswertung mit den Fahrerpaarungen Ezaru/Ezaru, Dedekind/Meier und Schlüter/Schlüter. Auf P2 folgte das Team der Scuderia Augustusburg Brühl (Kunze/Knickmeier, Striebich/Striebich und Grün/Grün) mit 28,24 Punkten.
In der RCN Green Challenge waren diesmal vier Fahrzeuge am Start. Der Sieg ging mit 10,5 Fehlerpunkten erneut an Jürgen Konrad (Haltern am See) und Harald Gallinnis (Garbsen) im Tesla S P85D. Mit 14,5 Punkten folgte dahinter auf dem zweiten Platz schon der Rallye Corsa mit Volker Strycek (Dehrn) und Walter Hornung (Neunkirchen Seelscheid). Es war sehr knapp. Harald Gallinnis bestätigte uns das nach der GLP: „Wir haben viel Glück gehabt. Volker hatte in der dritten Bestätigungsrunde eine Fehlermeldung, musste anhalten und die Elektronik resetten. Das hat sicherlich wertvolle Sekunden gekostet und wer weiß wie das Ergebnis sonst ausgesehen hätte.“