GLP-Familie startet in die neue Saison
1. April 2017. Tatort: Nürburgring Nordschleife. Wetter: Optimal für den Motorsport. Ein Aprilscherz? Mitnichten! Die 130 Teilnehmer der GLP-Saisoneröffnung, der Venntrophy des MC Roetgen im ADAC, freuten sich wie Bolle, um nach der langen Winterpause endlich wieder ihrem familienfreundlichen Hobby zu frönen.
Doch vor dem Start stand noch die Fahrerbesprechung auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch den GLP-Beauftragten Klaus-Dieter Ueberschar, erläuterte Rennleiterin Edith Völl ausführlich die Fahraufgaben und erklärte einige Neuerungen. Besonders viel Zeit nahm sie sich dabei für die „Code 60-Flaggenregelung“, die ab dieser Saison auch in der GLP-Serie zur Anwendung kommt. Derart gut informiert und mit den besten Wünschen für eine knitterfreie Veranstaltung rollten die Teilnehmer dann an den Start.
Keine große Überraschung war das Null-Fehler-Ergebnis von Oliver und Udo von Fragstein in der ersten Bestätigungsrunde, hatte das Vater/Sohn-Team doch bereits in der vergangenen Saison insgesamt drei GLP-Läufe für sich entscheiden können. Als die beiden dann aber auch die zweite Bestätigungsrunde mit nur 0,1 Fehlerpunkten beendeten und in der nächsten Runde sogar das Top-Ergebnis aus Runde 1 wiederholten, war die Sensation perfekt. 0,1 Fehlerpunkte zur Tankpause – das müsste ein neuer GLP Rekord sein. Dabei hatten die von Fragsteins diesmal ein kleines Handicap: „Wir konnten nicht mir unserem bewährten Ford Focus starten, weil Getriebeteile nicht rechtzeitig geliefert wurden.“ Aber auch mit dem Ersatzwagen, einem Ford Puma, kamen Oliver und Udo von Fragstein offensichtlich bestens zurecht.
Auf P2 lagen zu diesem Zeitpunkt Tina und René Göbbels im VW Golf mit 1,0 Fehlerpunkte vor Christian Höwer und Carsten Heinrichs im Ford Focus (1,2). Es folgten mit 1,4 Punkten Stefan Schuler (Losheim am See) und Yannic Wilkin (Rappweiler) im Porsche ganz knapp vor den Vorjahresgesamtsiegern Stefan Kunze (Herdecke) / Christian Vidal (Herscheid) im BMW M3 mit 1,5 Fehlerpunkten.
Nach der Tankpause meldete ein Intervention-Car einen Unfall aus dem Bereich „Fuchsröhre“. Der Fahrer eines BMW hatte die Kontrolle verloren und das Fahrzeug war heftig eingeschlagen. Fahrzeugteile lagen auf der Strecke. Die Rennleitung reagierte blitzschnell. Sicherungsfahrzeuge, Krankenwagen und Abschlepper wurden zur Unfallstelle geschickt – „Code 60“ angezeigt. Fahrer und Ersthelfer reagierten vorbildlich. Ohne größere Probleme konnten die Verunfallten vorsorgt und das Fahrzeug geborgen werden. Einer der Fahrer musste zur Sicherheit im Krankenhaus geröntgt werden, aber es blieb glücklicherweise beim – wenn auch beachtlichen – Blechschaden. Der „Code 60“ hatte seine Premiere in der GLP-Serie erfolgreich bestanden.
Derweil ging es auf der Rennstrecke sportlich weiter. Inge Göbbels und Dieter Grunenberg vom AC Eschweiler liefen zum Ende der Veranstaltung zur Hochform auf und absolvierten die beiden letzten Wertungsrunden mit jeweils nur 0,1 Punkten. In der Addition reichten die 5,0 Fehlerpunkte (0,8/1,8/1,2/1,0/0,1/0,1) für den guten 8. Platz.
Punktgleich mit 4,2 Zählern erreichten Susanne und Stefan Kusch (1,0/0,9/0,5/0,6/1,2/0,0) aus Windeck (Citroen AX) sowie Stefan Schuler und Yannic Wilkin (0,7/0,6/0,1/0,3/1,1/1,4) das Ziel. Da die Porschepiloten die erste Wertungsrunde mit weniger Strafpunkten beendeten, wurden sie auf P6, Familie Kusch auf dem siebten Platz gewertet. Den Windeckern, die für den MSC Wahlscheid starten, bleibt als Trost, dass sie die letzte Wertungsrunde mit null Fehlern beendeten.
Die GLP-Gesamtsieger der letzten Jahre, auf der einen Seite Holger Träger und Alexander Keller (beide Bochum) sowie Stefan Kunze und Christian Vidal, mussten sich diesmal mit den Plätzen fünf und vier zufrieden geben. Beide Teams hatten ihre bekannte Gleichmäßigkeit noch nicht gefunden. Für Träger/Keller zeigte die Ergebnisliste im Ziel 3,3 Fehlerpunkte (0,9/0,1/0,7/0,1/0,8/0,7), für Kunze/Vidal 2,9 (0,9/0,2/0,4/0,4/0,7/0,3).
Auf dem dritten Platz mit 2,8 Strafpunkten (0,5/0,2/0,3/0,9/0,5/0,4) dann das zweite Team des AC Eschweiler, Tina und Renè Göbbels im VW Golf. Mit einer tollen Leistung und nur 2,3 Fehlerpunkten (0,3/0,5/0,4/0,2/0,6/0,3) schafften Christian Höwer (Königswinter) und Carsten Heinrich (Dormagen) ihr bisher bestes Ergebnis, den zweiten Platz.
Der Tagessieg aber ging mehr als verdient an Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen), die auch in der zweiten Veranstaltungshälfte keine größeren Fehler mehr machten. Mit nur 0,9 Strafpunkten (0,0/0,1/0,0/0,3/0,2/0,3) konnten sie einen weiteren Sieg souverän nach Hause fahren.
In der Rookiewertung gewannen Tim und Christian Brockmeyer aus Hofheim im Honda Civic vor Philipp und Helmut Rotzal aus Limburgerhof im Ford Fiesta. Von den 32 gestarteten Rookie-Teams erreichten 25 das Ziel in Wertung und bewiesen damit, dass die GLP-Serie nicht umsonst als die Einsteigerserie im deutschen Motorsport gilt.
Das „Golfsrudel“ (Göbbels/Göbbels, Träger/Keller, Grunenberg/Göbbels, Natschle/Natschke und Lusebrink/Schlimbach) sicherte sich die Mannschaftswertung knapp vor dem Team der Scuderia Augustusburg Brühl (Höwer/Heinrichs, Kunze/Vidal, Lepold/Schäfer, Klein/Manthey und Grün/Grün).