Ausrichter des vierten GLP-Laufs der Saison 2019 war diesmal der Bergische Motor Club im ADAC. Und offensichtlich hatte das Team um Kilian Weitz alles richtig gemacht. Insgesamt 143 Teams (Saisonrekord!) stellten sich bei herrlichem Motorsportwetter dem Starter, um die legendäre Nürburgring Nordschleife unter die Räder zu nehmen. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer, genauer gesagt 50 Fahrzeuge, starteten dabei in der Rookieklasse. Ein GLP-Rookie war auch Jana Förster. Die engagierte Slalomfahrerin hatte am RCN-GLP-Preisausschreiben während der letztjährigen Motorshow in Essen teilgenommen und eine kostenlose Mitfahrt im VW Golf von Udo Abel gewonnen. Entsprechend nervös und „mit weichen Knien“ wartete die Gummersbacherin am frühen Samstagmorgen ihren ersten GLP-Start. Doch vorher stand noch die Fahrerbesprechung auf dem Programm. Fahrtleiter Jürgen Seidel verwies erneut eindringlich auf die Bekleidungs- und Fahrtvorschriften und erklärte die Flaggenzeichen sowie die Handhabung des Code 60. Abschließend appellierte er noch an die Fairness der Teilnehmer: „Verhaltet Euch so, wie Ihr es von den Anderen erwartet!“ und schickte Teams in die Grüne Hölle.
Schon die erste Bestätigungsrunde endete wieder mit einer Überraschung. Nicht die üblichen Verdächtigen lagen vorn, sondern Sebastian Schweitzer (Neuhemsbach) und Marcus Höflich (Böhl-Iggelheim) im BMW 535 sowie Markus Fahnenstich (Mechernich) und Stephan Milz (Hennef) im Opel Astra führten nach jeweils einer Null-Punkte-Runde das Feld an. Auf den Plätzen folgten mit jeweils 0,1 Punkten Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen), Sabine Steiner und Steven Ostrowski (Team GVA Verkehrssicherung), David Lepold und Sarah Zajaczkowski (Scuderia Augustusburg Brühl), die Rookies Thomas Wilwers und Joachim Heimann aus Köln sowie Stefan und Christoph Fischer aus Petershausen. Die Grundlage für eine spannende GLP-Veranstaltung war also gegeben.
Leider konnten die beiden führenden Teams ihr Topergebnis aus der ersten Runde nicht wiederholen und fielen daher zurück. Steiner/Ostrowski (Hagen/Essen) im Porsche übernahmen nun die Führung, nachdem sie die zweite Bestätigungsrunde mit
0,2 Strafsekunden beenden konnten. Auf P2 folgten knapp dahinter Vater und Sohn von Fragstein im Ford Puma mit nunmehr insgesamt 0,4 Fehlerpunkten.
In der dritten Bestätigungsrunde verbesserte sich das Team GVA Verkehrssicherung noch weiter. Das „Tante/Neffe-Team“ harmonierte perfekt und sicherte sich mit einer Nuller-Runde und damit insgesamt 0,3 Fehlerpunkten verdient die Halbzeit-Führung. Oliver und Udo von Fragstein lagen weiterhin auf dem zweiten Platz, nun aber mit insgesamt 0,5 Punkten.
Nach der Tankpause ging das Duell um den Tagessieg weiter. Während Steiner/Ostrowski in er Folge etwas schwächelten und dreimal so viel Fehlerpunkte einfuhren wie in der ersten Hälfte (Was aber immer noch eine Topleistung war!), ließen Oliver und Udo von Fragstein nichts mehr anbrennen. Drei Bestätigungsrunden mit 0,1 Punkten in Folge ergaben, zusammen mit den Zählern aus der ersten Halbzeit, 0,8 Fehlerpunkte (0,1/0,3/0,1/0,1/0,1/0,1) und den dritten Tagessieg in dieser Saison. Auf den ersten Teil der Veranstaltung angesprochen, antwortete Oliver Fragstein nach der Zieldurchfahrt: „Steven und Sabine sind sehr stark gefahren, aber Vadder ist cool geblieben.“ Die so Gelobten mussten sich nur dem Vater/Sohn-Team geschlagen geben. Nach dem nicht so guten Ergebnis im dritten Saisonlauf zeigten Sabine Steiner und Steven Ostrowski aber wieder die von ihnen gewohnte Zuverlässigkeit und belegten mit insgesamt nur 1,2 Fehlerpunkten (0,1/0,2/0,0/0,1/0,5/0,3) verdient den 2. Platz.
Nach einem dritten und einem zweiten Platz in den vorherigen Saisonläufen, belegten Sarah Hoffmann und Harald Ezaru im BMW 330 erneut wieder einen Podestplatz und sammelten fleißig Punkte für die Jahreswertung. Diesmal reichten 2,9 Fehlerpunkte (0,8/0,6/0,6/0,6/0,1/0,2) den beiden Pforzheimern für den guten dritten Platz.
Nichts Neues auf P4. Tina und René Göbbels aus Eschweiler scheinen diese Platzierung in dieser Saison fest gebucht zu haben. Mit diesmal 3,6 Zählern (1,1/0,3/0,3/1,1/0,3/0,5) belegten sie mit ihrem Golf I GTi bereits zum dritten Mal den vierten Platz.
Der fünfte Platz ging mit 6,9 Punkten (1,0/1,3/2,1/0,6/1,6/0,3) an Mirko Reidenbach (Weilerswist) und Jochen Habeth (Wisskirchen) im BMW E36. Ihnen folgten auf P5 Bernd Hardung (Erlangen) und Jens Dahl (Diespeck) im Suzuki Swift mit 7,3 Fehlerpunkten (0,4/2,2/2,3/0,1/1,4/0,9).
Mit 8,3 Punkten (1,2/1,2/0,5/0,9/1,9/2,6) erfuhren Markus und Dieter Grün ihr bisher bestes Saisonergebnis. Die beiden, für die Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC startenden BMW-Fahrer, belegten den siebten Platz.
Und dann war da noch die Preisausschreibengewinnerin Jana Förster. Sie erzählte nach der Veranstaltung: „Nach einer ‚gemächlicher‘ Einführungsrunde, zeigte Udo Abel was er und das Auto können. Sensationell! Auf Anhieb hatte ich großes Vertrauen in Fahrer und Auto, sodass die Fahrt richtig Spaß machte.“ Am Ende zeigte die Zeitentabelle für den Golf mit der Startnummer 818 lediglich 26,8 Fehlerpunkte. Ein gutes Ergebnis für einen Neueinsteiger, welches für den 9. Platz in der Rookiewertung gereicht hätte. Aber leider unterlief dem ungleichen Team ein kleiner Anfängerfehler. Sie fuhren eine Runde zu viel, was zum Wertungsausschluss führte.
Bei den Rookies waren erneut Heike und Marcus Schwalbach (Birgel/Bad Kreuznach) erfolgreich. Mit ihrem schwarzen BMW Z4 schafften sie 11,2 Punkte (1,5/1,6/4,8/0,6/2,4/0,3), den Sieg in der Rookiewertung und den 13. Platz in der Tageswertung. Für Heike und Marcus Schwalbach war es bereits der dritte Rookiesieg in dieser Saison. Ihnen folgten auf P2 Thomas Wilwers und Joachim Heimann (beide Köln) im Porsche mit 16,9 Fehlerpunkten (0,1/4,6/3,7/4,6/0,6/3,3) und auf P3 Hendrik Niggemann (Adenau) und Cristian Baresel (Wörgl) die mit ihrem BMW 318 insgesamt 19,7 Punkte (1,3/2,4/2,0/4,5/3,7/5,8) einsammelten.
Die Mannschaftswertung sicherte sich, wie schon im ersten Saisonlauf, das Team der Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC (Grün/Grün, Lepold/Zajaczkowski, Manthey/Klein und Fahnenstich/Milz) vor den „Ü30er“ (von Fragstein/von Fragstein, Richter/Schmitz, Wenzel/Knipp, Will/Anhuth und Weber/Hildebrandt).
Bei der Siegerehrung war Fahrtleiter Jürgen Seidel auf zwei Teams nicht gut zu sprechen: „Obwohl ich bei der Fahrerbesprechung noch ausdrücklich die Mindestzeit von 11:30 Minuten thematisiert hatte, musste ich zwei Teams aus der Wertung nehmen, weil sie schneller gefahren sind.“ Im Großen und Ganzen aber war Jürgen Seidel mit der Veranstaltung zufrieden. Die meisten Teilnehmer fuhren fair und es gab lediglich einen leichten Unfall, glücklicherweise ohne Personenschaden, zu beklagen.