Die RCN GLP-Verantwortlichen hatten sich für den 5. Lauf etwas Besonderes einfallen lassen: Ein komplettes GLP Wochenende im Bilster Berg Drive Resort. Und da die Strecke mit 4,283 km bedeutend kürzer war als eine Runde auf der Nürburgring Nordschleife, musste ein neuer Modus gefunden werden. Die Teams sollten nach einem Setzblock bestehend aus drei Runden, die gefahrenen Zeiten in drei weiteren Blocks bestätigen. Das Ganze jeweils einmal am Samstag und am Sonntag. Die Addition der beiden Läufe sollte dann die Platzierung der Gesamtwertung ergeben. Da nicht nur für die Organisatoren, sondern auch für die meisten Fahrer der Bilster Berg absolutes Neuland war, stand vor der eigentlichen Gleichmäßigkeitsprüfung ein einstündiges Freies Fahren auf dem Programm.
Diese Trainingsmöglichkeit wurde von den Teilnehmern gut angenommen. Man sah zwar einige Dreher, die aber auf der sicheren Strecke ohne Einschläge ausgingen. Die Fahrer waren von der Strecke am Rande des Teutoburger Waldes begeistert. Dieter Grün (Brühl): „Die Mausefalle ist schon tricky…“. Thomas Zabel (Augsburg) hat das Training „Spaß gemacht“. Und Tabellenführer Oliver von Fragstein (Leichlingen) stellte fest: „Es ist ganz anders als am Nürburgring. Die Kurven folgen viel schneller aufeinander.“
Bei der folgenden Fahrerbesprechung hatte Fahrtleiter Jürgen Seidel die traurige Pflicht, die Teilnehmer über das Ableben von RCN Vorstandsmitglied Werner Klasen zu unterrichten. Die Reaktionen und die zahlreichen Fahrzeuge mit Trauerflor machten deutlich, wie beliebt der engagierte Oberhausener bei den Aktiven war. Sein Tod ist ein schwerer Verlust für den Breitensport.
Während die Läufe am Samstagvormittag auf trockener Piste und bei optimalen Temperaturen ausgefahren werden konnten, regnete es den ganzen Sonntagmorgen mehr oder weniger stark. Trotzdem konnte Jürgen Seidel nach der Zieldurchfahrt von einer unfallfreien Veranstaltung berichten: „Wir hatten keinerlei Blechschäden, nur einige harmlose Dreher und technische Defekte.“
Nach der Addition der beiden Läufe belegten Alex Konstanzer (Ihringen) und Markus Bensjann (Lüdinghausen) mit dem Ford Focus RS den 10. Platz. Nach einem guten P 7 (0,2/2,1/2,1) am Samstag, lief es am zweiten Tag nicht ganz so gut: 26. Platz (3,9/2,6/2,2). Trotzdem waren die Beiden – auch mit ihrer 0,2er-Runde am Samstag – mehr als zufrieden.
Julia Klatt (Essen) und Uwe Diekert (Marl) schafften im Opel Astra am ersten Tag den 16. Platz (2,3/2,5/3,7) und verbesserten sich am Sonntag im Regen auf P 14 (0,1/1,0/4,5). Bei der Siegerehrung wurden sie für den 9. Platz geehrt.
Ähnlich waren die Einzelergebnisse für Mirko Schuhte und Melvin Flor (beide Duisburg) die für den AC Oberhausen im ADAC an den Start gingen. Ihr BMW 318iS ging am Samstag als 14. (1,2/3,0/3,6) und am Folgetag als 15. (4,5/0,6/0,4) durchs Ziel. In der Addition reichten die beiden Ergebnisse für den 8. Gesamtplatz.
Auch für Karin und Horst Schlüter aus Hortmar hatte sich die Anreise zum Bilster Berg gelohnt. Nach einem guten 9. Platz (1,6/2,5/05) und einem 17. Platz (4,3/1,6/0,1!) im zweiten Durchgang belegten sie mit ihrem knallroten Mini JCW den 7. Platz in der Gesamtwertung.
Auf den Plätzen 6 und 5 folgten zwei Rookieteams. Am Samstag lief es für Heike und Marcus Schwalbach (Birgel/Bad Kreuznach) noch gar nicht so gut. 4,5, 1,7 und 4,2 Fehlerpunkte reichten aber für den 20. Platz. Im Regen zeigten sie dann ihre Qualitäten im BMW Z4: Ein guter fünfter Platz (1,5/0,8/0,4) im zweiten Lauf ergab in der Endabrechnung den 6. Platz im Gesamt und P2 in der Rookiewertung. Christoph und Markus Spiller (beide Heusweiler) dagegen hatten im Trockenen ihr Erfolgserlebnis. Mit 0,5, 0,9 und 1,6 Fehlerpunkten wurde ihr VW Polo nach dem ersten Lauf als Fünfter gewertet. Im zweiten Durchgang am Sonntag klappte es im zweiten Bestätigungsblock nicht ganz optimal. Aber der 16. Platz (0,8/4,7/0,5) reichte für einen ausgezeichneten P5 in der Wochenendwertung und den Sieg in der Rookieklasse.
Der 4. Platz ging an Doris und Karl-Heinz Stumm (Küssaberg/Kleindöttingen), die am Samstag mit ihrem BMW 318iS auf P 13 (0,9/5,4/1,5) und am regnerischen Sonntag auf Platz 8 (0,9/0,8/1,8) das Ziel erreichten.
Ein Top-Ergebnis auch Mirko Reidenbach (Weilerswist) und Jochen Habeth (Wisskirchen). Am ersten Tag fuhren sie mit ihren BMW E36 und einem absolut fehlerfreien ersten Bestätigungsblock auf den 2. Platz (0,0/0,4/0,3), am Folgetag erkämpften sie sich im Regen P 4 (1,5/0,2/0,4). Als Belohnung für die beiden guten Platzierungen wurden sie bei der Siegerehrung für den 3. Gesamtplatz ausgezeichnet.
Sarah Hoffmann und Harald Ezaru (beide Pforzheim) mussten sich offenbar erst an die Strecke gewöhnen. Im ersten Durchgang fuhren sie im BMW 330 ci 0,8, 1,0 und 0,6 Fehlerpunkte ein und sicherten sich damit P3. Trotz der nassen Strecke lief es am folgenden Tag besser. Nach 13 Runden Bilster Berg belegten sie im Ziel den 2. Platz (0,6/0,3/0,5) und in der Addition ebenfalls P 2 in der Wochenendwertung.
„Spiel, Satz und Sieg“ für Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen). Das Vater/Sohn-Team war auch diesmal nicht zu schlagen. Mit 0,6 Punkten (0,3/0,0/0,3) und dem daraus resultierenden 1. Platz im ersten Durchgang legten die Rheinländer den Grundstein zum erneuten Erfolg. Am zweiten Tag konnten Oliver und Udo von Fragstein das gute Ergebnis sogar noch toppen. Auch auf nasser Strecke drehte der Ford Puma zuverlässig und sicher seine Runden. Am Ende verzeichnete die Zeitnahme drei Bestätigungsblöcke mit jeweils 0,1 Fehlerpunkten und damit einen weiteren Gesamtsieg für Oliver und Udo von Fragstein. Ihrem Ziel, der Titelverteidigung der GLP-Jahreswertung, sind sie damit einen großen Schritt nähergekommen.
Die GLP-Mannschaftswertung am Bilster Berg ging mit 23,3 Punkten an die Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC (Reidenbach/Habeth, Schulten/Fischer, Grün/Grün und Fahnenstich/Milz) vor dem Team „Die Ü30er“ (von Fragstein/von Fragstein, Weber/Hildebrandt, Wenzel/Knipp, Richter/Schmitz und Will/Anhuth) mit 20,76 Punkten.
Leider hatten nur 58 Teams für die Veranstaltung genannt. Ob es nun am Termin lag, der fremden Strecke oder der weiten Anreise, sei dahingestellt. Jedenfalls hatten die, die vor Ort waren eine Menge Spaß. So sah es z.B. auch Fred Meyer (Krefeld) nach der Zieldurchfahrt: „Super Veranstaltung. Alles Tip Top!“
Eine kleine Geschichte am Rande. Ein BMW-Team aus Bonn beendete die letzte Runde mit defekter Wasserpumpe. Eine Heimreise – wie geplant – auf eigener Achse kam daher nicht infrage. Doch spontan entschieden sich Andrea und Rolf Derscheid aus dem Rhein-Sieg-Kreis, ihren Corsa wieder vom Anhänger abzuladen und stattdessen den beschädigten BMW nach Hause zu schleppen – immerhin annähernd 250 km. Ein weiterer Beweis für Fairness und Kameradschaft in der GLP-Familie.