Schon vor dem Start zur ersten Gleichmäßigkeitsprüfung der Saison 2018, die im Rahmen des ADAC 24h Qualifikationsrennens ausgetragen wurde, sah man fast nur zufriedene Gesichter. Auf Seiten der Veranstalter, weil sich die Vorarbeit der letzten Monate offensichtlich gelohnt hatte – immerhin standen 162 Fahrzeuge am Start. Und auch die Teilnehmer waren happy. Für sie war die lange Winterpause nun endlich vorbei. Und zu guter Letzt spielte auch noch das Wetter mit: der sonnige Himmel über der Nürburgring Nordschleife zeigte sich fast wolkenlos.
Bei der Fahrerbesprechung vor dem Start erklärte der bisherige GLP-Beauftragte Klaus-Dieter Ueberschar den Teilnehmern, dass er in diesem Jahr aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung stehen würde und stellte Jürgen Seidel als seinen vollwertigen Ersatz vor. Mit einem „Macht‘s gut, fahrt fair und viel Spaß“ verabschiedete er sich und der lang anhaltende Applaus zeigte den Respekt, den ihm die Aktiven entgegenbrachten. Sportleiter Holger Adrio ging danach besonders auf die 48 Rookies ein, die diesmal bei der GLP am Start waren. Er erläuterte ausführlich die Gefahren der Nordschleife, erklärte die Aufgabenstellung sowie die Flaggensignale und appellierte an alle Fahrer fair zu fahren. Derart gut vorbereitet rollten die Teilnehmer zum Start.
Nach der ersten Bestätigungsrunde dann schon die erste Überraschung: Stefan und Christoph Fischer standen ganz vorne auf der Liste. Nur 0,2 Fehlerpunkte verzeichnete die Zeitnahme im ersten Umlauf für das VW-Lupo-Team aus Petershausen. Auf dem zweiten Platz lagen zu diesem Zeitpunkt Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen) sowie Andrea und Rolf Derscheid (Much) im betagten Opel Corsa mit jeweils 0,3 Punkten. Es folgte die Startnummer 4, Christian Höwer (Königswinter) und Carsten Heinrichs (Dormagen) im Ford Focus auf P4.
Ein weißblaue Ford Escort lag nach der folgenden Runde vorn. Vater und Sohn von Fragstein hatten mit einer guten 0,1 Punkte-Runde die Spitze erobert. Ebenfalls 0,1 Fehlerpunkte schafften die für die Scuderia Augustusburg Brühl startenden Höwer/Henrichs und rutschten damit auf den zweiten Platz vor. Die erste Nullfehlerrunde der Saison gelang den Vorjahres-Gesamtsiegern Holger Träger und Alexander Keller (beide Bochum) im weißen VW Golf. Mit den 0,7 Punkten aus der ersten Runde lagen Träger/Keller nun auf Platz drei.
Mit 0,4 und 0,1 Fehlerpunkten sowie einer Nullfehlerrunde in der dritten Bestätigungsrunde führten Christian Höwer und Carsten Heinrichs das Feld zur Halbzeit an. Ihnen folgten, nach einer Runde mit 0,1 Fehlerpunkten, Träger/Keller und dann das Vater/Sohn-Team von Fragstein mit insgesamt 1,0 Zählern. Fischer/Fischer hatten die Gleichmäßigkeit aus der ersten Runde nicht fortsetzen können und waren nach 1,3 und 5,9 Fehlerpunkten in der Zeitenliste etwas abgerutscht.
Nach der Tankpause liefen die für den MSC Wahlscheid startenden Andrea und Rolf Derscheid zur Hochform auf. Ihnen gelangen zwei der begehrten Nullfehlerrunden in Folge! Dass es am Ende doch nicht für einen Platz in den Top-3 reichte, lag an der letzten Bestätigungsrunde, die das Ehepaar weit unter Wert mit 2,6 Fehlerpunkten beendete. Mit insgesamt 4,1 Punkten (0,3/0,6/0,6/0,0/0,0/2,6) belegten die Derscheids im Ziel den siebten Platz.
Der 6. Platz ging an Oliver und Udo von Fragstein, die aber in der Vergangenheit schon gezeigt hatten, dass sie es auch besser können. Mit insgesamt 3,8 Fehlerpunkten (0,3/0,1/0,6/1,6/0,4/0,8) hatten sie ihre Topform noch nicht erreicht. Mit der Startnummer 5 und 3,6 Punkten (0,8/1,0/1,0/0,1/0,5/0,2) fuhren Tina und René Göbbels (Eschweiler) im VW Golf auf den fünften Platz.
Eher unauffällig waren die Gesamtsieger von 2015 und 2016 unterwegs. 3,1 Punkte (0,7/0,2/0,5/0,4/1,0/0,3) in der Addition reichten diesmal Stefan Kunze (Herdecke) und Christian Vidal (Herscheid) im BMW M3 für den vierten Platz.
Eine gute Kontinuität zeigten diesmal Jennifer und Steven Ostrowski (Essen) vom Team GVA Verkehrssicherheit. Mit gleichmäßigen Rundenzeiten und Strafpunkten zwischen 0,3 und 0,5 Fehlerpunkten erreichten sie im Porsche 911 2,3 Punkte und damit den dritten Platz.
Man könnte fragen: “The same procedure as last year?” Denn wie im Vorjahr belegten Christian Höwer und Carsten Heinrichs im ersten GLP-Lauf der Saison den zweiten Platz. Und wie 2017 zeigte die Ergebnisliste am Ende wieder 2,3 Punkte für die Ford-Fahrer an. Nur die Ergebnisse der einzelnen Bestätigungsrunden (0,4/0,1/0,0/0,6/0,2/1,0) unterschieden sich von denen der Vergangenheit.
Der Sieg beim ersten GLP-Lauf der Saison 2018 aber ging an die Startnummer eins, die GLP-Meister des Vorjahres. Holger Träger und Alexander Keller konnten nach einer kleinen Schwäche in der ersten Bestätigungsrunde ihre jahrelangen Erfahrungen umsetzen und gewannen mit nur 1,7 Fehlerpunkten (0,7/0,0/0,1/0,5/0,3/0,1).
Die Rookiewertung sicherten sich Michael Neufeld und Max Jung aus Köln im VW Golf. Mit nur 8,9 Punkten (2,0/1,4/1,2/3,4/0,3/0,6) belegten sie zusätzlich in der Tageswertung den herausragenden 13. Platz. Die Mannschaftswertung gewann die Scuderia Augustusburg Brühl mit den Teams Höwer/Heinrichs, Kunze/Vidal, Lepold/Schäfer, Grün/Grün und Klein/Manthey vor dem „Golfsrudel“ (Träger/Keller, Göbbels/Göbbels, Natschke/Natschke und Vosen/Vosen).
Und auch bei der Siegerehrung, bei der Jürgen Seidel und Klaus-Dieter Ueberschar die Pokale in Personalunion überreichten, sah man wieder zufriedene Gesichter. Sportleiter Holger Adrio berichtete von nur einem Unfall, glücklicherweise ohne Personenschaden. Seine Zusammenfassung war kurz und schmerzlos: „Tolles Wetter, tolle Strecke, tolle und vor allen Dingen faire Teilnehmer!“ Was will man mehr?