Im Rahmen der GLP „Rhein-Sieg“ der Motorsport-Interessen-Gemeinschaft Siebengebirge e.V. im ADAC (MIG-7) wird die RCN-GLP zum ersten Mal in dieser Saison wieder eine Green Challenge Wertung ausschreiben. Mindestens vier eingeschriebene Elektroauto-Mannschaften werden für den Lauf am 31.August 2024 auf der Nürburgring-Nordschleife erwartet. Rolf Derscheid – einer der Mitinitiatoren der Green-Challenge und als Mitglied des MSC Wahlscheid auch in die Organisation des Laufs eingebunden – sieht dies als positives Zeichen. „Die Green-Challenge lebt! Auch wenn es viele skeptische Stimmen nach der letzten schwierigen Saison gab, können wir nun beim kommenden Lauf wieder mit einem nennenswerten Feld aufwarten.“
Möglich wird die erneute Austragung einer Green Challenge Wertung durch die Kooperation mit der Organisation der Elektro Effizienz-Challenge (EEC). Die erste eigene Breitensportserie für Elektroautos im DMSB-Regelwerk wurde 2022 durch Harald Gallinnis initiiert, der 2022 auch regelmäßiger Teilnehmer an der ersten vollen Green Challenge-Saison war, die er zusammen mit seinem Teamkollegen Jürgen Konrad auf einem Tesla Model S als Saisondritter abschloss.
„Zusammen mit Rolf Derscheid und Jürgen Seidel haben wir die Möglichkeit einer Kooperation schon länger diskutiert. Nun wollen wir einen ersten gemeinsamen Versuch starten, bei dem wir nicht nur unsere Teilnehmer zu einer Green Challenge Runde mitbringen, sondern auch gleichzeitig evaluieren wollen, ob sich im Rahmen eines solchen Wettbewerbs auch gleichzeitig parallel eine EEC ausfahren lässt. Schon Anfang des Jahres haben wir das aktuelle Reglement der EEC in Hinblick auf diese Option angepasst“. Sollte dieser Testlauf positiv ausfallen, dann stünde die Möglichkeit im Raum, 2025 eine vollständige Meisterschaftsrunde der EEC im Rahmen einer RCN-GLP auszufahren, mit der Option, dass dann ein erfolgreiches und taktisch versiertes Team gleich zwei Pokale in einem Lauf – den der Green Challenge und den der EEC – gleichzeitig abräumen könnte.
Für diesen ersten Testlauf haben sich bislang drei teilnehmende Teams aus den Reihen der EEC zusammengefunden, wobei gemäß dem RCN GLP Reglement jeweils zwei EEC-Piloten auf einem Fahrzeug zusammenspannen werden. Der letztjährige Meister Andreas Schmidtbauer aus München gilt auch bei dieser Runde als Geheimfavorit auf einen Podiumsplatz, nicht zuletzt, weil er mit Joakim Löber aus dem hessischen Mörfelden-Walldorf einen taktisch äußerst versierten Beifahrer auf dem Sitz neben sich hat. Beide werden mit einem Tesla starten, wobei Schmidtbauer allerdings (leider!) seinen sportlichen weißen Tesla Roadster – das Meisterfahrzeug 2023 der EEC – höchstwahrscheinlich zugunsten des geräumigeren Models Y in der Garage lässt. Dieses ist erst seit diesem Jahr in der RCN startberechtigt, nachdem der DMSB die maximale Fahrzeughöhe für zugelassene Fahrzeuge bei GLP-Wettbewerben von 160 cm auf 170 cm angehoben hat.
Härtester Konkurrent wird wohl Vizemeister Steffen Sprenger aus Edermünde werden, der mit seinem blauen VW e-Golf und seinem angestammten taktischen Renningenieur Laurin Jähn die Nordschleife erstmals in Angriff nehmen wird. Auf einem weiteren e-Golf treten der ebenfalls aus Edermünde stammende Pierre Laudy und Matthias Krebs aus Kassel an. Laudy kennt die Nordschleife bereits von ersten Green-Challenge Auftritten 2022. Er hat mit Matthias Krebs den aktuellen EEC-Laufsieger des Saisonauftakts 2024 in Fulda an seiner Seite, der gleich bei seinem Debütlauf mit seinem VW-eUP der etablierten EEC-Konkurrenz die Rücklichter zeigte.
Möglicherweise könnte die Zahl der aus der EEC stammenden Gaststarter angesichts mehrerer konkreter Interessenten noch weiter steigen. Fest zu rechnen ist auf jeden Fall auch mit der Renault Zoe von Thomas Overbeck (Tönisvorst) und Uwe Reichle (Recke). Die Green Challenge Meister der letzten 2 Jahre werden auf jeden Fall wieder die Messlatte des kleinen aber feinen Green Challenge Starterfeldes darstellen.
Jürgen Seidel, RCN-GLP-Beauftragter, begrüßt die Zusammenarbeit beider Serien. „Ich freue mich, dass die EEC hier im Rahmen unserer Serie einen Testlauf absolviert und unsere Green Challenge dadurch wieder mit Leben erfüllt. Ich würde es begrüßen, wenn das Ergebnis dazu führt, dass wir 2025 wirklich einen oder mehrere Kooperationsläufe auf dem Nürburgring absolvieren könnten. Dadurch könnten wir den Elektroautoteams im Breitensport auch in Zukunft weiter die Nordschleife als Bühne für die sportliche Betätigung erhalten.“