Am kommenden Wochenende starten die Teilnehmer der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen im Rahmenprogramm der „ADAC 24h Nürburgring Qualifiers“ endlich in die neue Saison. Erstmals wird dabei auch die RCN Green Challenge exklusiv für E-Fahrzeuge ausgeschrieben. Bei den Vorbereitungen sprach GLP Fahrtleiter Jürgen Seidel auch mit Walter Hornung, dem Sportleiter des ADAC Nordrhein, der als Rennleiter des ADAC 24h Rennen die sportliche Verantwortung für das Traditionsrennen trägt. Im Laufe des Gespräches erklärte sich Hornung, der die GLP Breitensportserie seit dem ersten Lauf im April 1998 interessiert beobachtet, spontan bereit, die Schirmherrschaft zu übernehmen: „Das passt doch. Immerhin bin ich seit drei Jahren Referent für innovativen Motorsport im ADAC e.V.“
Seit den frühen 1980er-Jahren ist Walter Hornung im Motorsport aktiv. Erst als Teilnehmer, dann als Funktionär hat er eine Menge an Erfahrungen sammeln können. In seiner Funktion als langjähriger Rennleiter des ADAC 24h Rennens auf dem Nürburgring macht ihm so schnell niemand etwas vor: „Der Motorsport war schon immer ein Test- und Erprobungsfeld für den Straßenverkehr. Man denke nur an den Katalysator oder die Dieseltechnik. Als die ersten Dieselfahrzeuge beim 24h Rennen eingesetzt wurden, schmunzelte der eine oder andere noch über die rauchenden und nagelnden Selbstzünder.“ Aber die Industrie entwickelte die damals zukunftweisende Technologie immer weiter. Die Dieselmotoren wurden sauberer und leistungsfähiger. „Als dann wenige Jahre später ein Dieselfahrzeug die Gesamtwertung des Marathonrennens gewann, lachte keiner mehr“, erinnert sich Walter Hornung. „Der Motorsport erlebt einen ständigen Wandel, passt sich den Gegebenheiten an. Da ist auch ein Platz für E-Fahrzeuge.“
Ähnlich dachte sicherlich auch der Vorstand des RCN e.V. (Rundstrecken-Challenge Nürburgring), als er im vergangenen Jahr beschloss, eine Wertung für E-Fahrzeuge in die beliebte GLP Einsteigerserie zu integrieren. „Man kann zu E-Fahrzeugen stehen, wie man will. Aber sie sind in unserem Alltag angekommen“, erklärt RCN Serien-Manager Willi Hillebrand. „Daher wollen wir auch motorsportlich interessierten Fahrern von E-Fahrzeugen ein Betätigungsfeld am Nürburgring einrichten.“
Der Name für die neue Wertung, RCN Green Challenge, war schnell gefunden. Das Erstellen eines entsprechenden Reglements unter Einbeziehung der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen dauerte etwas länger. Aber in enger Zusammenarbeit mit dem DMSB und dem ADAC Nordrhein wurde auch diese Aufgabe gemeistert.
Um die Chancengleichheit der unterschiedlichen Fahrzeuge zu gewähren, musste das bewährte GLP Reglement nur leicht angepasst werden. Die Aufgabenstellung auch der RCN Green Challenge bleibt einfach und überschaubar. Nach einer Einführungsrunde zum Kennenlernen der Streckenverhältnisse, „setzen“ sich die Fahrer in der zweiten Runde eine Zeit, die in den nächsten drei Bestätigungsrunden, jeweils ohne Karenz, wiederholt werden muss. Pro 1/100 Sekunde Abweichung von der Setzzeit erhält das Team 0,1 Strafpunkte. Zum Abschluss folgt noch eine Auslaufrunde. Sieger wird das Team mit der geringsten Strafpunktzahl. Für die Teilnahme an der RCN Green Challenge müssen die Fahrzeuge eine Straßenzulassung besitzen. Helme für Fahrer und Beifahrer sind Pflicht, ebenso ein Feuerlöscher. Ansonsten gilt das GLP Motto „Genial einfach – einfach genial“.